Worauf ihr beim Stativkauf achten solltet

Wenn ihr auf der Suche nach einem “guten” Stativ seid, werdet ihr sehr wahrscheinlich mit einer Flut an Informationen, Funktionen und Features überschüttet. Damit ihr darin nicht untergeht, habe ich euch hier mal ein paar Dinge zusammengeschrieben, die ihr beim Kauf eines Stativs in eure Überlegungen unbedingt miteinbeziehen solltet. Dann fällt euch die Entscheidung ganz sicher deutlich leichter.

Arbeitshöhe

Macht euch Gedanken wie hoch das Teil sein soll, wenn ihr nicht gerade auf der Suche nach einem Stativ für einen ganz besonderen Einsatzzweck seid, empfehle ich die Höhe so zu wählen, dass ihr mit Sativkopf und Kamera aufrecht stehen könnt. Gibt nichts Schlimmeres als zu lange buckelig durch die Kamera zu schauen, euer Rücken wird jedenfalls nicht begeistert sein.

Mindestens genauso wichtig wie die maximale ist die minimale Arbeitshöhe, also wie tief ihr mit dem Stativ kommt. Bei Ausführungen mit Mittelsäulen wird diese sehr wahrscheinlich der limitierende Faktor sein. Von Manfrotto gibt es beispielsweise Stative deren Mittelsäule sich umlegen lässt. Bei meinem Feisol Stativ gibt es die Mittelsäule optional und lässt sich relativ schnell ausbauen.

Material & Gewicht

Allgemein könnte man sagen, je leichter ein Stativ, desto teurer, allerdings ist leichter nicht immer gleich besser, dazu aber gleich. Die gängisten Materialien sind wohl Aluminium (schwer)) und Kohlefaser/Carbon (leicht). Außerdem baut Gitzo Stative aus Basalt, die, was Robustheit des Materials und Gewicht betrifft, zwischen Aluminium und Carbon liegen.

Die Firma Berlebach fertigt Stative aus Holz, mit denen ich aber leider noch keine Erfahrungen sammeln konnte.

Wenn ihr auf der Suche nach einem Stativ für euer Fotostudio seid oder generell mit dem Auto direkt an eure Fotolocations könnt ihr getrost ein Aluminiumstativ nehmen, seid ihr viel zu Fuß unterwegs werdet für jedes Gramm, das ihr nicht tragen müsst dankbar sein.

Bedenkt aber bei einem Stativ für draußen, dass ein zu leichtes Modell bei starkem Wind auch gerne mal umfallen kann. Ist mir selbst schon passiert, als ich bei stürmischem Wetter am Meer Langzeitbelichtungen gemacht habe. Hier schafft bei vielen ein kleiner Haken unterhalb der Basis, an dem ihr ein Gewicht befestigen könnt, Abhilfe. Ihr müsst natürlich nicht immer einen Ziegelstein mit euch rumschleppen. Ein Stoffbeutel, den ihr vor Ort mit Steinen, Sand oder einer Flasche Wasser füllt, reicht völlig.

Packmaß

Wie klein sich ein Stativ zusammenlegen lässt, ist ebenfalls dann interessant, wenn ihr damit auf Reisen geht. Viele Rucksäcke bieten zwar eine Befestigungsmöglichkeit für ein Stativ, allerdings sind die meist für kleinere Reisestative ausgelegt, mein Feisol Tournament ist beispielsweise für viele dieser Halterungen zu groß.

Für ein geringes Packmaß sind insbesondere auch die Anzahl der Beinsegmente interessant, allerdings wird mit jedem Auszug auch der Durchmesser des Stativbeins kleiner, was wiederum zu Lasten der Gesamtstabilität geht.

Mittelsäule

Auf Mittelsäulen wird viel geschimpft, denn sie verringern die Stabilität, andererseits sind sie sehr praktisch, um mal eben schnell die Kamerahöhe zu ändern, was anders in ein ziemlich Gefummel ausarten kann, wenn man versucht das über die drei Beine zu regeln.

Ich persönliche habe die Mittelsäule bei meinem Stativ nachgerüstet und habe keine Schwierigkeiten damit. So lange man sie nicht zu weit ausfährt, sehe ich da auch keine Probleme.

Und welches Stativ soll ich jetzt kaufen?

Tja, das ist die Frage. Eine allgemein gültige Empfehlung abgeben ist natürlich schwierig, denn jeder hat andere Ansprüche. Worauf es ankommt wisst ihr jetzt, am besten ihr stöbert einfach mal ein bisschen, zum Beispiel bei Amazon und schaut, was für euch in Frage kommt, lest euch die Kundenmeinungen durch und sucht gegebenenfalls nochmal gezielt nach einem Modell.