Praktikum!
Wie beim letzten Mal bereits angedroht geht’s heute weiter mit dem Kampf um ein Praktikum. Wer den ersten Teil verpasst hat, hier geht’s los Praktikum?
Das ganze Ding ist überspitzt, ironisch, eventuell auch sarkastisch aber keinesfalls böswillig formuliert. Aber es muss einfach mal erzählt werden.
Den Vogel ab schoss dann schlussendlich der Betreiber eines Fotostudios. Und ich hatte schon gehofft Fotografen wären etwas umgänglicher und weniger kompliziert. Aber bekanntlich kommt alles ja immer ganz anders.
Auf meine Standardanfrage (hier gleich per Mail, da dies auf der Homepage so gewünscht wurde) nach einem Praktikumsplatz für April/Mai wurde mir mitgeteilt, dass für die kommenden Wochen (Achtung: Noch immer Januar!) eine Praktikantin abgesprungen sei, wann ich denn mein Praktikum machen wolle.
Hier muss ich anmerken, dass mein Wunschzeitraum nicht im Mailtext, sondern nur in den angehängten Bewerbungsunterlagen genannt wurde. Es macht mir ja nichts aus, wenn das Zeug nicht gelesen wird, wäre mir auch zu langweilig, aber dann soll man auch bitte nichts dergleichen verlangen.
Aber man ist ja geduldig. Hätte ich gewusst was kommt hätte ich mir die Mühe gespart; hinterher ist man eben immer schlauer.
Leider suchte man nur für jetzt sofort einen Kaffeeholer Praktikanten. Wollte man mir hier auch erzählen, dass das ganze restliche Jahr schon vergeben war? Oder lief da im Hintergrund schon das Insolvenzverfahren an?
Wie auch immer; ganz so billig wollte ich mich dann doch nicht verkaufen. Eine Antwort blieb ich schuldig. War wahrscheinlich auch besser so.
Für den beruflichen Weg wünschte man mir natürlich trotzdem alles Gute. Was wollte ich eigentlich mehr? So oft, wie ich das schon gehört/gelesen hatte, sah mir das ganz nach einem sechs- bis siebenstelligen Einkommen aus für später.
Vielleicht waren all die guten Wünsche für die Zukunft nicht alle bloß leeres Geschwätz, ich weiß es nicht. Jedenfalls hatte ich für das Ende der Woche tatsächlich schon zwei Termine, einmal Werbung, einmal Foto. Beide nicht weit weg und noch dazu dicht beieinander. Für beide Termine brauchte ich insgesamt nur einmal eine Bewerbung und die auch nur als reine Formsache.
Dass meine beiden Ansprechpartner mehr oder weniger verwandt waren und obendrein regelmäßig zusammenarbeiteten stellte sich dann bei meinem Termin im Fotostudio heraus. Eine Zusage bekam ich nicht. Aber das Angebot, wenn man mich in der Werbeagentur nehmen würde, könnte ich bei interessanten Jobs dabei sein. Das war doch eigentlich eine klasse Lösung.
Einzig die Befürchtung, dass der fotografische Part recht kurz ausfallen könnte, trübte meine Stimmung etwas. Glücklicherweise hab ich da, zur Abwechslung mal, den Mund aufgemacht und das auch gesagt, was sich ungeheuer gelohnt hat. Denn ich bekam einen wertvollen Tipp, dazu aber später.
Also weiter zum Probearbeiten in der Agentur am Tag danach. Es lief gut, die Mitarbeiter waren wirklich alle sehr freundlich und ich hatte auch nicht den Eindruck, dass man hier nur eine billige Arbeitskraft suchte. Etwa drei Stunden war ich in der Agentur, in denen ich ein Bild freigestellt habe, Ausdrucke zurechtschnitt und ein wenig in Powerpoint werkelte. Man wollte mir dann nächste Woche (es war Freitag) bescheid geben.
Zwischenzeitlich hatte ich schon, aufgrund des Tipps, bei Thomas Brenner angerufen. Denn, wenn ich mich für Fotografie interessieren würde, sollte ich da mal nachfragen, hatte man mir gesagt. Dort würde nicht nur “schnöder Mammon” fotografiert.
Gesagt, getan und ich war positiv überrascht. Man wollte keine Bewerbung, keinen Lebenslauf, nichts. Ich sollte einfach mal vorbeikommen, um zu sehen ob’s auch passt.
Was soll ich noch sagen? Es hat gepasst. Total unkompliziert und einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte. An alle da draußen, die sich für total wichtig halten: Nehmt euch ein Beispiel dran!
Die Zusage der Werbeagentur kam übrigens einen Tag später. Hier muss ich gestehen, dass es mir dann doch etwas Leid tat abzusagen, denn man hatte sich dort wirklich Mühe gegeben.
Also Ente gut, alles gut. *quack quack*