6 Dinge, die in keiner Fototasche fehlen dürfen
Oft sind es viele Kleinigkeiten, die zusammen ein gelungenes Foto ausmachen. Allerdings sind es auch ein paar Kleinigkeiten, die gelungene Fotos erst möglich machen. Klar hast du deine Kamera mit Objektiv dabei. Im Idealfall ist der Akku sogar geladen und die Speicherkarte hat noch Platz für ein paar Aufnahmen.
Das entscheidet aber nicht darüber, ob du ein supertolles Foto machst. Das entscheidet, ob du überhaupt ein Foto machst.
Und was braucht es jetzt für ein gutes Foto?
Nun ja… Ein paar Dinge braucht es, um mit unvorhergesehenen Hindernissen oder Problemen klar zu kommen. Und ein paar andere Dinge, um in der passenden Stimmung zu bleiben.
Deshalb hab’ ich mal geschaut was ich so an Kleinkram immer mit dabei habe. Wenn ich etwas ganz Bestimmtes fotografieren will, etwa Makrofotos oder Langzeitbelichtungen, kommt das ein oder andere noch dazu. Aber das hier sind die sechs Dinge, die ich eigentlich immer dabei habe:
Inhaltsverzeichnis
#1 Durchblick
Es gibt nichts Schlimmeres als ein verdrecktes Objektiv oder Filter. Und nein, ich rede nicht von Schlamm, Farbe, Mehl oder womit manche Fotografen ihre Modelle sonst so bewerfen. Es geht um Staub, Fingerabdrücke und solche Sachen. Das hab’ ich echt lange ignoriert, ich geb’s zu. Aber sobald du auch nur eine leichte Gegenlichtsituation hast, macht sich dieser Dreck auf der Linse in Form nerviger Lichtflecken bemerkbar.
Deshalb habe ich immer ein kleines Reinigungsset bestehend aus Microfasertuch, Reinigungsspray, einzeln verpackten, feuchten Reinigungstüchern und einem Pinsel dabei. Für mich am wichtigsten ist der Pinsel. Damit lassen sich Staub, Pollen und so weiter ganz leicht wegpinseln.
Wenn ich mal wieder mit den dicken Fingern auf der Linse rumgetatscht habe, kommen Tuch und Spray zum Einsatz. Für Schlammspritzer und anderen “richtigen” Dreck würde ich auf die Einzeltücher zurückgreifen, um mir das Microfasertuch nicht komplett zu versauen. War bisher glücklicherweise nicht notwendig.
#2 Wenn’s mal wieder länger dauert
Klingt vielleicht banal, aber nichts lenkt mehr ab als ein trockener Hals oder ein knurrender Magen. Bei mir ist es dann jedenfalls vorbei. Es muss ja nicht gleich ein ganzes Picknick sein. Aber eine kleine Flasche Wasser und ein Riegel kann man echt immer dabei haben. Achtung: Schokolade mag keine warmen Temperaturen (#1 lässt grüßen).
#3 Analoges Werkzeug
Papier und Stift. Kann man für alles Mögliche gebrauchen. Spontane Ideen festhalten, Belichtungszeiten und Blendenwerte notieren oder verschieben. Gerade bei aufwändigeren Projekten wo du vielleicht noch einen Helfer mit hast, kann es hilfreich sein eine kurze Skizze für den Aufbau zu zeichnen.
Mir hat es erst letztens den Hintern gerettet als ich draußen ein Video aufgenommen habe und immer irgendwas vergessen habe zu erwähnen. Stichpunkte schön groß aufgeschrieben und an’s Videostativ geklebt ( Danke #4).
#4 Das Runde für alle Lebenslagen
Gaffer-Tape, Faserklebeband, nenn es wie du magst aber du weißt was gemeint ist, oder? Das Zeug, mit dem man alles festkleben kann, was dann Jahre später noch genau dort hängt.
Das benutz ich für alles Mögliche. Egal ob was im Bild hängt, ich den Blitz nicht anders in Position bekomme, die Hintergrundpappe nicht so bleibt wie sie soll, …
Klar, die ideale Lösung ist das nicht, aber wenn du gerade mitten im Wald stehst und jetzt eigentlich doch ein Stativ für den Blitz bräuchtest? Da kannst du entweder wieder heimgehen oder einen Ast in den Boden rammen und das Ding drantapen 😉
#5 Wenn’s mal wieder klemmt
Ok, das hier ist echt banal, aber ich hab’ es schon so oft gebraucht.
Es gibt einfach Situationen wo die Stativplatte an der Kamera ab muss aber nicht will. Mein Makroschlitten wird direkt angeschraubt, genauso das Videostativ. Teleobjektive haben oft eine Stativschelle, damit der Aufbau nicht so kopflastig wird.
Wenn deine Stativplatte keinen Griff oder so hat, dann pack dir ein Werkzeug zum Lösen der Schraube ein. Am simpelsten ist hier Kleingeld. Nur ausgeben darfst du’s halt nicht.
#6 Ein trockenes Plätzchen
An der Küste ist das Wetter ja oft etwas spontaner. Will heißen du kannst sehr plötzlich sehr nass werden. Aber auch wenn du etwas dramatischere Wolken suchst, wirst du meist fündig wenn sich Regen zusammenbraut.
Da heißt es dann schnell Foto machen und wieder weg. Kann gut gehen, muss es aber nicht. Ich bin schon öfter mal nass geworden. Bei mir ist das nicht schlimm aber Kamera und Objektive sollten dann doch trocken bleiben.
Mein großer Rucksack ist tatsächlich so dicht, dass auch ein heftiger Regenguss nicht durchkommt. Oft habe ich aber den kleineren Kata 3n1 (heißt jetzt Manfrotto) mit, der nicht so dicht ist. Dafür gibt’s ein eigenes Regencover, das man immer dabei haben sollte.
Auch auf dem Foto hier drunter hat es geregnet. Dank #4 und einer Plastiktüte blieb die Kamera während der Aufnahme trocken. In die Tüte hab’ ich einfach ein Loch in den Boden gemacht, die Kamera durchgesteckt und die Tüte mit Klebeband an der Gegenlichtblende festgeklebt.
#7 Eins noch…
Oben steht sechs Dinge, ich weiß. Aber #7 ist auch kein Ding, sondern ein Nicht-Ding. Irgendwie.
Ich will nur noch einmal deutlich machen worum es geht, nämlich zu verhindern, dass es an Kleinigkeiten scheitert. Es geht nicht darum immer alle Objektive, Blitze und weiß der Geier was noch mitzuschleppen, weil es könnte ja sein, dass…
Das bringt nämlich nichts. Gar nichts. Außer, dass du recht schnell außer Puste bist von der Schlepperei und gar keine Lust mehr hast.
Natürlich ist das hier nicht DIE ultimative Liste. Es gibt sicher noch andere Kleinigkeiten, die einem das Leben und Fotografieren leichter oder angenehmer machen.
Deshalb, in bester “Ich packe meinen Koffer…” Manier, schreib mir doch als Kommentar, was in deiner Fototasche auf keinen Fall fehlen darf. Ich bin gespannt.
Für mich ganz wichtig sind Visitenkarten!
Als Portraitfotograf habe ich auch immer eine Puderdose und einen Kosmetikpinsel dabei.
Ein sehr guter Tipp, danke dafür!
Mir fällt gerade bei dem frostigen herrlichen Wetter (-9 Grad) ein, dass bei Fototouren im Winter neben angepasster Kleidung und warmen Schuhen ein kleiner Taschenofen sinnvoll ist, zumal sich die Kamera mit Handschuhen in der Regel schlecht bedienen lässt. Nichts ist nerviger als kalte Finger beim Fotografieren im Winter.
Das stimmt. Ich oute mich mal als jemand, der IMMER kalte Finger hat. Im Winter ist das wirklich ein Problem.
#8 Ersatzakkus – Gerade im Winter bei den aktuell eisigen Temperaturen ist der Akku ziemlich schnell am Ende. Gut, wenn man dann noch einen gut temperierten Akku in der Tasche hat. Ganz wichtig: Den Akku gut einpacken, so dass er zwischen 16 und 22 Grad warm bleibt, dann hält er und funktioniert sofort.
Ohja. Einen zweiten Akku hab ich auch immer mit.
Ich hab immer eine Ersatz Okularmuschel dabei, die fallen mir immer ab! 🙂 Zu Stativschellen lösen: da hab ich mir als Werkzeug in ein 5ct Stück ein Loch gebohrt und an meinem Schlüsselbund gemacht. Generell hab ich an allem was man so hat (L-Winkel, Makro Schlitten, Teleobjektiv, sogar am Gimbal) eine Aufnahme für die Schnellwechselplatte geschraubt. Das ständige umschrauben ist mir zu lästig und die Platte bleibt immer an der Kamera 😉
An Punkt 7 arbeite ich auch gerade verzweifelt … 🙂
Guter Tipp, vielleicht gehe ich das auch mal an… Ist schon nervig die Schrauberei.