Welche Stacking-Software ist die Beste?

Stell dir vor, du könntest den Schärfebereich deiner Makrofotos beliebig vergrößern.

Ohne Einschränkungen.

Wann immer du willst.

Klingt zu gut um wahr zu sein?

Da hast du nicht ganz unrecht.

Ein paar Einschränkungen gibt es tatsächlich. Unmöglich ist es dank Focus-Stacking aber nicht.

Was ist Focus-Stacking ?

Die Idee beim Focus-Stacking ist, mehrere Fotos miteinander zu kombinieren.

Jedes Foto wird auf eine andere Stelle im Bild fokussiert. Anschließend werden aus den Einzelaufnahmen die scharfen Bereiche herausgenommen und zu einem neuen Foto zusammengesetzt.

Automatisch natürlich, nicht von Hand.

Dieses Bild ist dann von vorne bis hinten komplett scharf.

Gibt es Einschränkungen beim Focus-Stacking ?

Ja, leider.

Da wir mehrere Aufnahmen nacheinander machen müssen, darf sich im Bild natürlich wenig bis (am besten) nichts verändern. Sonst schafft es die Software im Anschluss nicht daraus wieder ein komplettes Bild zu erstellen.

Außerdem brauchen wir dazu eine Spezial-Software.

Was ist Focus-Bracketing ?

Der Begriff Focus-Bracketing wird zwar oft im Zusammenhang mit Stacking verwendet, meint aber etwas anderes.

Unter “Bracketing” versteht man nämlich nur, dass die Kamera automatisch mehrere Aufnahmen macht und dabei von alleine den Fokus verschiebt.

In der Regel fokussierst du hier auf die Stelle im Bild, die dir am nächsten ist, und die Kamera verschiebt den Fokus auf Basis einer Voreinstellung immer weiter nach hinten.

Für das Kombinieren, das “Stacken”, dieser Aufnahmen bist du aber nach wie vor selbst verantwortlich.

Welche Stacking-Software gibt es?

Hier müssen wir drei Fälle unterscheiden:

  • Spezialsoftware
  • gratis Software
  • Allround-Software.

Die Besten Ergebnisse bekommst du zweifellos mit spezialisierter Focus-Stacking Software.

Das sind “Helicon Focus” und “Zerene Stacker“.

Beide Programme sind, was das Stacking angeht, sehr sehr gut auf ihrem Gebiet. Die wesentlichen Unterschiede liegen im Drumherum.

Ich vergleiche hier das “Pro Package” von Helicon Focus und die “Prosumer Version” von Zerene Stacker mit lebenslangen Updates. Preislich liegen wir damit fast gleich auf.

Focus Stacking ist eine sehr fummelige Arbeit. Einfach weil viele Aufnahmen gemacht und anschließend verarbeitet werden müssen.

Da bist du am Ende für jedes Komfort-Feature dankbar. Glaub mir.

Unter diesem Gesichtspunkt hat Helicon Focus für mich sehr deutlich die Nase vorn.

Das Interface ist sehr klar und intuitiv aufgebaut, sodass du dich sehr schnell zurecht findest.

Es gibt keine unnötig komplizierten Regler und Einstellungsmöglichkeiten.

Es bietet eine sehr gute Lightroom-Integration mit Plugin und dem Raw-in-DNG-out Mode, der, einmal eingerichtet, eine unglaubliche Flexibilität ermöglicht.

Willst du deinen Stacking-Workflow noch weiter automatisieren, kannst du zusätzlich die “Helicon remote”-Software nutzen. Für die Nutzung der dazu passenden App, ist allerdings ein Upgrade auf das “Premium package” nötig.

Theoretisch kannst du natürlich deine Aufnahmen alle von Hand machen. 

Durch eine Automatisierung hast du aber bei Motiven, die nicht so lange still halten, größere Chancen einen kompletten Stack an Fotos zu bekommen.

Eine Warnung: Focus Stacking mal eben ausprobieren

Hier besteht eine große Gefahr.

Stacking ist tatsächlich etwas, das mit besserer (und teurerer) Ausrüstung auch besser und schneller von der Hand geht.

Zum “eben mal ausprobieren” greifen wir meist auf kostenlose oder sehr günstige Werkzeuge zurück. Leider sind die in der Anwendung oft umständlich und kompliziert.

Deshalb empfehle ich dir zum Ausprobieren von Focus Stacking: Lad dir die 30-Tage-Testversion von Helicon Focus runter. Sonst vergeht dir sehr schnell die Freude am Stacken.

Für gelegentliches Stacken von unkomplizierten Motiven, sprich unbewegt mit gut erkennbaren Umrissen, kannst du problemlos auf die Stacking-Funktion von Photoshop oder Affinity Photo zurückgreifen.

Beide liefern bei einfachen Motiven sehr gute Ergebnisse, auch wenn sie nicht ganz so schnell und präzise sind wie die Profitools.

Wovon ich abrate sind die kostenlosen Stacking-Programme wie CombineZP oder Picolay.

Nicht weil sie nicht gut wären, sondern weil sie in der Anwendung eher kompliziert zu erlernen und  in der Handhabung vergleichsweise umständlich sind.

Mein Fazit: Die beste Stacking-Software ist die, die mir am wenigsten Arbeit macht.

1 Gedanke zu “Welche Stacking-Software ist die Beste?”

  1. Ich würde “Helicon Focus” gerne mal ausprobieren. Leider gibt es keine Version für mein Betriebssystem “Linux”. Da hat “Zerene Stacker” die Nase vorn.
    Da ich DarkTable verwende nutzt mir auch eine Integration in LightRoom nichts.

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