Testbericht Feisol Kugelkopf CB-40D

Beim Thema Stativ ist die Wahl des richtigen Stativ-Kopfes mindestens genauso wichtig, wie die Entscheidung für ein bestimmtes Stativ. Nachdem ich mich in bei dieser Frage bereits für das Feisol Tournament CT-3342 Carbon-Stativ entschieden hatte folgt hier der Testbericht für einen der Kugelköpfe der Firma Feisol, den CB-40D.

Getriebe-Neiger, Drei-Wege-Neiger oder Kugelkopf?

Zuerst einmal steht man bei der Anschaffung eines Stativ-Kopfes vor der Frage Kugelkopf oder Drei-Wege-Neiger oder Getriebe-Neiger. Wie die Namen schon verraten ist die Kamera bei der ersten Variante auf einer rundum beweglichen Kugel befestigt, bei der zweiten steht einem für jede Achse ein separater Neiger zur Verfügung.

Die Vor- und Nachteile liegen hier eigentlich auf der Hand. Der Kugelkopf ist kompakter und schneller zu bedienen, da man eben nur an einer Schraube aufdrehen braucht. Der Drei-Wege-Neiger und der Getriebe-Neiger lassen sich dafür wesentlich präziser ausrichten und nachträglich einfacher korrigieren.

Auf die genauen Unterschiede, insbesondere die verschiedenen Neiger betreffend, werde ich bei Gelegenheit einmal eingehen.

Wie ihr oben seht habe ich mir einen Kugelkopf gekauft. Zum einen wurde mir das empfohlen, zum anderen hätte man bei einem Neiger die Stativbeine nicht mehr umschlagen können.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass mir ein Neiger lieber wäre, auch wenn das Ausrichten damit etwas länger dauern kann. Mit dem Kugelkopf kann das gerade Richten der Kamera bei Landschafts- oder Architekturaufnahmen ganz schnell in ein ganz schönes Gefummel ausarten und das ist echt nervig.

Um Platz zu sparen muss man den Neiger eben abnehmen, wobei ich das Stativ an beiden Rucksäcken ausgeklappt transportiere. Wenn das Stativ nur als Stütze genutzt wird und das Objektiv frei schwenkbar bleiben soll hat der Kugelkopf natürlich Vorteile. Dabei wäre ein Einbein-Stativ sicher auch die besser Wahl

Der Kugelkopf  Feisol CB-40D

Geliefert wird der Kopf zusammen mit einer Arca-Swiss kompatiblen Kupplungsplatte, die an der Kamera befestigt wird und ein einfaches Befestigen und Abnehmen ermöglicht. Die Halterung für die Platte ist so konstruiert, dass die Kamera auch bei geöffnetem “Klemm-Mechanismus” nicht rausfallen kann, da sie durch einen kleinen Metallstift gesichert wird. Die Platte lässt sich übrigens wunderbar mit der Rückseite des Schraubenschlüssels, der mit den Spikes für das Feisol Tournament CT-3342  geliefert wird festschrauben.

Feisol CB-40D Stativkopf mit Feisol QP-144750 Kupplungsplatte
Der kleine Metallstift links sichert die Kupplungsplatte gegen versehentliches Herausrutschen.

Die Friktion, also wie leicht oder schwer die Kugel bei gelöstem Verschluss bewegt werden kann, lässt sich über ein kleines Rädchen einstellen. Außerdem verfügt der Kopf über eine Drehscheibe mit 360°-Skala für Panorama-Aufnahmen, ersetzt allerdings keinen echten Panorama-Kopf.

Damit kommt der Kopf auf insgesamt drei Schrauben (und das Friktionsrädchen), die sich wunderbar geschmeidig drehen lassen, allesamt beschriftet mit “Lock” und “Release”, was ab und an wirklich sehr praktisch ist.

Feisol CB-40D Kugelkopf
Auch Hochformataufnahmen sind bedingt möglich. Durch eine Aussparung an der Seite kann die Kamera in Hochformatposition gekippt werden. Allerdings muss man darauf achten, dass sie sich zwischen zwei Stativebeinen befindet, da sie anders nicht ganz um 90° gekippt werden kann. Bei größeren Gehäusen könnte das problematisch werden.

Feisol CB-40D Kugelkopf auf einem Feisol Torunamet Stativ mit Canon EOS 450D
Hier ist das Stativbein im Weg, sodass die Kamera nicht richtig gekippt werden kann

Das Wichtigste ist natürlich, dass der Kopf auch hält, was er verspricht. Beziehungsweise was er halten soll und das tut er auch. Wenn die Kugel festgeschraubt ist rührt sie sich auch nicht mehr. Beachten sollte man allerdings beim Wählen des Ausschnitts, dass man das Stativ nicht selbst belastet, da immer irgendwas ein klein bisschen nachgibt, was in manchen Situationen den Bildausschnitt stark verändern kann. Zudem ändert sich die Position der Kamera beim Festschrauben nochmals ein klein wenig, was besonders bei Nahaufnahmen etwas knifflig ist. Leider fehlen mir hier die Vergleichsmöglichkeiten mit andere Kugelköpfen, sodass es hier nur ein Hinweis sein soll.

Fazit

Ein stabiler Stativ-Kopf, mit dem sich gut arbeiten lässt. Er hält was er verspricht und ist für den Einstieg ideal. Wer komplexere Dinge, wie mehrzeilige Panoramen beispielsweise, aufnehmen möchte muss allerdings noch etwas drauflegen. Wer auf absolute Kontrolle und Präzision Wert legt sollte vielleicht auch einen Getriebe-Neiger in Betracht ziehen.

Noch ein kleiner Hinweis zum Schluss: Im Netz findet man öfter mal die Aussage, dass sich der Kopf beim Arbeiten vom Stativ löse und man ihn mit dem Stativ verkleben solle. Das kann ich absolut nicht bestätigen und auch nicht nachvollziehen. Um den Kopf vom Stativ abzuschrauben muss zuerst einmal die Schraube für den Panoramateller wirklich bombenfest zugedreht werden.

Den aktuellen Preis findet ihr beispielsweise bei Amazon.

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